Sportfest verbindet Kinder aller Kulturen
Anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus hatte das DRK zu einem bewegenden Fest in die Glückauf-Kampfbahn geladen
Anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus hatte das DRK zu einem bewegenden Fest in die Glückauf-Kampfbahn geladen
„Wir haben schon vieles ausprobiert. Aber am besten gefällt mir die Hüpfburg“, sagt die zehnjährige Anysha. Sie gehört zu den zahlreichen Kindern, die mit ihren Eltern den Weg gefunden haben zum ersten Sportfest anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus. Die jungen Gäste können sich hier ausprobieren, ganz unterschiedliche Bewegungsabläufe erleben. Und das ohne jegliche Barrieren – ohne Kosten, ohne Vorbehalte. Ganz im Sinne der gleichberechtigten Teilhabe am sozialen Leben.
„Das DRK Gelsenkirchen veranstaltet das Fest gemeinsam mit dem Referat Zuwanderung und Integration der Stadt Gelsenkirchen und Teutonia Schalke als Gastgeber“, erklärt Michael Mrowietz, Leiter des Fachbereiches Migration und Integration im DRK. Um möglichst viele verschiedene Aktivitäten anbieten zu können, habe man zahlreiche Partner für diesen Tag gewonnen, der ganz bewusst in Schalke-Nord stattfindet und gleich gegenüber vom ersten DRK-Stadtteilladen „Henrys“. Denn hier, im Brennpunkt, macht man sich seit einem Jahrzehnt schon stark für die Menschen.
Die DRK-Bobbycars sind heiß begehrt
Das liegt auch der Stadt am Herzen. „Wir wollten besonders hier, in einem schwierigen Umfeld, Kindern und Jugendlichen etwas anbieten“, erklärt Henri Guder vom Referat Zuwanderung und Integration, welches das Engagement des DRK besonders finanziell unterstützt, mit entsprechenden Landesmitteln. „Durch dieses Fest möchten wir viele Menschen zusammenbringen.“
Das klappt. Jede Station ist besetzt. An einigen stehen die kleinen Besucherinnen und Besucher sogar geduldig in der Schlange. Je nach Alter sind ganz unterschiedliche Angebote attraktiv. Insbesondere ganz junge Herren flitzten begeistert auf roten DRK-Bobbycars über das Grün des Kunstrasens. „Eigentlich hatten wir noch einige Hindernisse mehr aufbauen wollen. Aber wegen des Windes geht das nicht. Jetzt stehen hier nur die Verkehrsampeln, auf die die Kinder achten müssen. Da haben sie großen Spaß dran“, erzählt DRK-Mitarbeiterin Ziynet Gülbasti. Erst danach erkennen die großen Gäste, was die kleinen schon verinnerlicht haben: Die Ampeln funktionieren tatsächlich. Und natürlich dürfen die Kinder nur fahren, wenn das grüne Licht leuchtet.
Das Ziel: Junge Menschen für Bewegung begeistern
Wenige Meter daneben haben sich die „Gelsenkirchen Devils“ positioniert. Der örtliche Football-Verein hat mehrere Stationen aufgebaut. An einem Wurfnetz probieren Kinder und vielfach Jugendliche, wie man das Ei richtig wirft. An der zweiten Station lernen sie das „Tackling“, also wie man sich am besten mit vollem Körpereinsatz dem Gegner entgegenwirft und ihn zu Fall bringt. Besonders spektakulär: Eine Wurfmaschine. In die legt man den Football ein, der dann automatisch recht weit fliegt. So lernen angehende Spieler das richtige Fangen. „Dann braucht man nicht immer den Quarterback, um den Ball zu werfen“, erklärt Johannes Werner, Vorstandsmitglied der „Devils“. Er erklärt, „sein“ Sport sei im Kommen, wecke immer mehr Interesse. „Auch wenn Gelsenkirchen natürlich eine Fußballstadt ist.“
Jener übrigens ist hier und heute kein Thema. Es wird Tennis gespielt, es wird balanciert, es wird geboxt oder sogar mit Pfeil und Bogen geschossen. Immer auch mit dem Ansinnen, junge Menschen für Bewegung zu begeistern. Mitunter, erklärt Michael Mrowietz, entstünden hier auch Kontakte zwischen Kindern und Vereinen, die sich ohne das Fest nie ergeben hätten. „Darum geht es eben auch: Den jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich neue soziale Räume zu erschließen.“